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Der Südwesten der USA – Reisebericht Teil 3

Canyon X Antelope

Page und die Canyons

Im heiligen Land der Navajo, rund um Page in Arizona, gibt es die berühmten Antelope Slot Canyons.

Der Lower Antelope war angepeilt. Vor Ort erkundigten wir uns im Visitor Center nach den Touren für Fotografen. Die nette Dame war sofort Feuer und Flamme. Wie ich so oft im den USA erlebt habe, herrscht hier ein komplettes anderes Fotobewusstsein als bei uns. An vielen Fotospots kamen wir sofort ins Gespräch, wo wir herkommen, was wir machen. Wir bekamen Tipps und ein Austausch mit gleichgesinnten über das Licht etc.


Gespräche, die immer mit einem “take care”, have a nice trip guys” usw. endeten. Es gibt eine Fotokultur, die Menschen sind stolz auf ihre Naturschätze. Anders als in Deutschland, wo Du erst mal komisch von der Seite angeschaut wirst und gefragt wirst, was Du hier tust, warum Du auf dem Boden liegst. Gegeben falls wirst Du gefragt, was Du für ne Kamera hast und wirst mit komischem Technikgefasel zugelabert, das habe ich hier nicht erlebt. Es gibt zahlreiche Locationführer, in Papierform oder digital. In diesem Punkt hat Deutschland noch viel aufzuholen.
Zurück zum Thema.

Canyon X - Utah
Canyon X – Utah

Kelly vom Visitorcenter empfahl uns als Geheimtipp sozusagen einen anderen Canyon. Dieser war immer schwer zu erreichen, jahrelang geschlossen und wurde erst vor ein paar Monaten wieder gesäubert und zugänglich gemacht. Das klingt nach einem Plan Kelly! Das kaufen wir 😉
Wir tuckerten die 8 Meilen aus Page heraus und fanden dann auch schon die Zufahrt zu dem kleinen Parkplatz. Unscheinbar stand da unter ein Flagge Bryan den Guide und Jacky, die Besitzerin des Areals, auf dem der Canyon liegt. Da hier alles im Besitz der Navajo Indianer ist, braucht man immer die Permits der jeweiligen Eigentümer.

Nachdem wir unseren Obolus als Fotografen für den Zugang ( $50,- ) entrichteten, fuhr uns Bryan in einem Pickup, dessen Rücksitze ich ohne Leiter kaum besteigen konnte, die Holperpiste entlang. Das Filmen einiger Takes war eine Herausforderung. Umstieg in eine Art Gelände- Golfcaddy. Dann ging es abenteuerlich die Sandpiste bergab. Unten im Canyon waren wir sprachlos. Goldgelbe Felsen, runde und wellige Formen, Proportionen, die man erst einmal begreifen muss. Wir strahlten über beide Backen, alles unser. Stille umgab uns, ab und zu das Krächzen von Krähen. Hier waren wir nun, in den ewigen Jagdgründen 🙂

Für ganze drei Stunden waren wir hier ganz allein zum Fotografieren.  Im Gegensatz zum Lower Antelope, dem weniger besuchten Slotcanyon, durch den in der Low Season am Tage runde 500 Menschen geschoben werden.

Canyon X
Canyon X
Canyon X - Utah
Canyon X – Utah
Canyon X - Utah
Canyon X – Utah
Canyon X - Utah
Canyon X – Utah
Canyon X - Utah
Canyon X – Utah

Am Abend waren wir total überwältigt und dachten eigentlich, den Lower Antelope sollten wir uns sparen.

Lower Antelope

Doch denken macht klug. So sind wir dann mit der ersten Gruppe gegen 09:00 Uhr, wiederum mit dem Fotografenpass ( $50,- ) , in den Lower Antelope Canyon abgestiegen. Die Bedingungen waren wie am Vortag, bedeckter Himmel. Das Ergebnis bedeckten Himmels sind sanfte Farben und beherrschbare Helligkeitskontraste. Die oft gesehenen Farben von Gelb bis Magenta fehlten jedoch. Wenn die Sonne in flachem Winkel steht, dann leuchten die Canyonwände vom reflektierten Sonnenlicht in unterschiedlichen Farben, der Motivkontrast ist jedoch ungemein hoch. Mehrfachbelichtungen oder der Einsatz eines Grauverlaufes sind dann oft unerlässlich.

Lower Antelope Canyon
Lower Antelope Canyon
Lower Antelope Canyon
Lower Antelope Canyon

Ich kann jedem nur empfehlen, die Fotografentour zu machen. Anfänglich war es noch still im Canyon, wir hatten Platz und ca. 1/2 Stunde Zeit, bis sich aus der Ferne Lärm näherte und die Magie des Moments durchbrach. Unser Guide hielt die Besuchergruppen auf, so dass wir in Ruhe unseren Bildaufbau beenden konnten und die Fotos fertig belichteten. Du bist da als “VIP” drin, der Guide mault die Leute an “geht weiter, hier nicht fotografieren”. Wir wurden also weitestgehend abgeschottet, damit wir in Ruhe und Genuss fotografieren konnten. Wir haben uns dafür aber anständig bei den Menschen bedankt “thanks for your patience” . Kurzum $50,- ist ne Menge Kohle, es lohnt sich aber die zu investieren, zumal wir noch den einen oder anderen Tipp für Punkte bekamen, die wir im Fotowahn so gar nicht gesehen hatten.

Lower Antelope Canyon
Lower Antelope Canyon – LINEORGASM

Glen Cayon

Zum Sonnenuntergang wollten wir noch zum weniger bekannten Glen Cayon. Obwohl die Felsen dieser Location von der Straße aus zu sehen ist, scheinen nicht viele diese Region fotografisch zu besuchen. Es ist nicht leicht hier, die Linien und Wellen sind schwer in einen aufgeräumten Bildaufbau zu bekommen. So biss ich mir die Zähne eine Zeit lang ein einer Felsformation aus, bis ich entschied, die Seite zu wechseln und den Hügel zu umrunden. Siehe da, von der Seite aus funktioniert das dann doch besser.

Glen Canyon
Glen Canyon

Das Licht war allerdings noch nicht “golden” genug. Mit der geschulterten Kamera bin ich die Gegend abgelaufen und hab mir ein Ziel für das “gute” Licht gesucht. Was ist schöner, die Musik von Jhonny Cash auf den Ohren zu haben, die Dicke Jacke auf den Boden legen und relaxen. Den Sandstein anfassen, den Sand zwischen den Finger zerreiben und die heilige Erde spüren.

Glen Canyon
Glen Canyon

Die Geschichte geht weiter…

 

Der Südwesten der USA - Reisebericht Teil 2

 

 

 

2 Comments

  • Sonja Jordan Februar 1, 2017 - 7:05pm

    Hallo Raik!

    Diese Formen und Farben sind soo genial! Tolle Fotos vom Antelope Canyon, die ich mir sehr gern angesehen habe!

    lg Sonja

    Antworten

    • Raik Februar 2, 2017 - 7:08am

      Liebe Sonja,

      herzlichen dank für Deinen kollegialen Kommentar, es freut mich, dass ich Dich damit begeistern konnte.

      Antworten


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