Objektivvergleich | EF 70-200 4.0L USM vs EF 70-300 4.0-5.6 L IS USM
Zwei Teleobjektive der L Klasse treten bei meinem Test für Landschaftsfotografen gegeneinander an.
Canon EF 70-300mm 1:4-5,6 L IS USM Objektiv (67 mm Filtergewinde)
Landschaftsfotografen haben einige andere Auswahlkriterien für ein Objektiv als nur die Bildschärfe und die Vignettierung. Da wären nämlich zum Beispiel die Randschärfe, was einen Peoplefotografen bei Offenblende herzlich wenig interessiert. Da ist die Empfindlichkeit gegen Lensflares und die Form und Auflösung von Blendensternen für mich wichtig, Tests hinsichtlich dessen habe mich bei meiner Recherche im Netz kaum gefunden.
Jahrelang habe ich mit dem guten alten Canon EF 70-200mm 1:4L USM Objektiv (NICHT bildstabilisiert, 67 mm Filtergewinde)
zufrieden fotografiert. Jedoch sobald Gegenlicht ins Spiel kommt, sind die Fotos kaum zu gebrauchen. Große und häßlich rote Blendenflecken, trotz Gegenlichtbende und Abschatten mit der Hand, die kaum zu entfernen sind, verderben die Fotos. Ein Hauptgrund, mich nach einem neuen Objektiv umzuschauen. Und mehr Brennweite sollte es auch sein.
Anfänglich arbeitete ich mit einem 1.4 Fach Telekonverter, mich stellte das aber irgendwie nicht zufrieden. Die Umbauerei on Location ging mir irgendwie auf den Geist. Der Verlust einer Blende war zu verschmerzen. Mit der Bildqualität in Verbindung mit dem Konverter war ich auch nie so hundertprozentig zufrieden, gerade was die Schärfe am Bildrand bei geschlossener Blende betrifft.
Es liegen natürlich zwischen dem Release beider Objektiven einige Jahre an Entwicklungszeit und ja, da 70-300 L ist auch ein ganzes Stück teurer. Schwerer ist es, ups, das ist ungwohnt. Wird für mich nicht so das Problem werden, die Kamera sitzt eh fast immer am Stativ und eine Hochzeitsreportage geht auch schnell rum. Haupteinsatz ist bei mir Landschaft! Eigentlich ist es mir auch egal ob ich nun 13 oder 13,5 Kilo im Fotorucksack habe, das juckt mich nicht viel.
Beide Gläser haben nun einen 67mm Filterdurchmesser, da hätte ich mit 77mm gewünscht, gerade was den Einsatz von einem Grauverlauf betrifft wäre das besser zu beherrschen, ist abe rhalt nun mal so.
Beim ersten Testen fällt mir auf, dass der Autofokus schneller ist und auch bei Gegenlicht nicht so viel pumpt, wie der des 70-200.
Aber k0mmen wir nun zu den Hardfacts.
Die Lensflares:
Beim direkten Vergleich fällt mir auf, das 70-300 reagiert auch auf Streulicht, jedoch sanfter und nicht mit solchen hässlichen Flecken im Bild. Fällt Steulicht ins Objektiv erscheint mir das 70-200 etwas knackiger.
Die Blendensterne:
Insgesamt finde ich die Blendensterne beim starken Abblenden am 70-300 einen Tacken schärfer. Auch hier fällt auf, dass kaum Lensflares entstehen.
Die Schärfe und Auflösung
In der Mitte sind beide Objektive ähnlich scharf und aufgelöst. Am Rand schwächelt das EF 70-200 4.0L deutlich.
Die Abbildungen sind bei 200% Ansicht!
Gewinner ist nun, ich habe es auch nicht anders erwartet, das 70-300 4.0-5.6 L IS USM. Jedoch ist der Unterschied in den von mir getesteten Eigenschaften nicht riesig.
Da 70-300 L wird mich nun auf vielen Fototouren begleiten und den einen oder anderen Teleshot bei Gegenlicht ermöglichen.
Alex Koerbs Dezember 22, 2019 - 2:20pm
Vielen Dank für den aufschlussreichen Bericht!