Projektarbeit WALDSTERBEN IM PFÄLZERWALD

Luitpoldturm
Pfälzerwald im Morgenlicht

Projektarbeit im Rahmen des Förderprogrammes „IM FOKUS – 6 PUNKTE FÜR DIE KULTUR“

PFÄLZERWALD
TRAURIGE SCHÖNHEIT
– Raik Krotofil –


Der Pfälzerwald ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands.
Runde 42% des Bundeslandes Rheinland-Pfalz sind mit Waldfläche bedeckt. Durchzogen von zahllosen Sandsteinfelsen ist er ein beliebtes Ausflugs-und Wanderziel. Seine Ausläufer kühlen in den heißen Sommernächten die Lebensräume nahe der Weinbaugebiete.

Unser Wald saugt das Wasser der Regenfälle auf und speichert es. Er ist unsere grüne Lunge und wandelt das schädliche CO2 in wertvollen Sauerstoff um. Er ist unsere Ruhe- und Kraftquelle, Erholungs- und Entspannungsort.

Doch unser Wald ist mehr denn je gefährdet.
Die Wälder unseres Sauerstoffspenders sind im wesentlichen geprägt von Buchen, Eichen, Erlen, Kastanien, Ahorn, wenigen Birken, Kiefern, einigen Lärchen und Tannen. All diese Bäume leiden mehr oder weniger unter dem Klimawandel. Die Auswirkungen durch die Verschiebung des Wetters und den damit einhergehenden ansteigenden Temperaturen sind verheerend.


So sind in den vergangenen drei Jahren etwa 8 Millionen Bäume gestorben.
Wer durch unseren Wald geht wird sehr oft sehen, es ändert sich etwas. Viele Kiefern scheinen von der Basis ab nach oben immer weniger grüne Äste zu haben. Vertrocknete, abgebrochene Äste dominieren das Bild. Es liegen umgestürzte Bäume quer im Wald und auf dem Boden findet sich viel Totholz.

Waldsterben im Pfälzerwald und Klimawandel
Kiefern im Nebel – runde 70% des Waldes zeigen Schäden

Wo sich vor Jahren noch nahtlos bedecktes Grün zeigte, sind im Sommer heute bereis Muster und Flecken von trockenen und abgestorbenen Bäumen sichtbar.
Die vergangenen Dürrejahre 2018 und 2019 setzten den Bäumen extrem zu. Infolge der Wärme und Trockenheit sind die Bäume geschwächt, werden zum Opfer von Schädlingen wie dem Borkenkäfer. Schädlinge können sich durch die besseren Lebensbedingungen durch die heißen Sommer explosionsartig vermehren. Baumkrankheiten wie Pilze nehmen ebenfalls zu.Hinzu kommen vermehrte Stürme und Starkregen. Die nassen, oft frostfreien und verregneten Winter weichen dauerhaft den Waldboden auf und die Wurzeln der Bäume verlieren den Halt. Sturmereignisse knicken die geschwächten Bäume um und erzeugen im Wald sichtbare Narben. Infolge der Klimakrise steigt die Trockenheit und damit die Waldbrandgefahr.

Die Schönheit der Herbstlandschaft ist trügerisch. Dieser Hang wurde von einer Sturmböe
stark getroffen und in Mitleidenschaft gezogen. Die geschwächten Bäume wurden einfach umgedrückt.
Vertrocknete Kiefern sind recht häufig in unseren Wäldern anzutreffen. 
Ein kräftiger Sturm reicht aus und die Bäume knicken wie Streichhölzer.
Malerische Szenen im Abendlicht. So stellen wir uns die pure Schönheit unserer Naturlandschaften vor.
Der Anblick von bizarren Baumleichen wird wohl in Zukunft mit dazu gehören.

So herrschte in den Jahren 2018 und 2019 im Sommer die höchste Waldbrandgefahr. In beiden Jahren brannten in einigen Regionen Deutschlands der Wald und viel Hektar wurden vernichtet.
Früher eintretende Warmphasen und ein verfrühter Frühling sowie wärmere Herbstmonate verlängern die Wachstumsperioden. Die Bäume geraten dadurch unter zusätzlichen Stress.

Winterlicher Wald in zarten Blautönen
Der scheinbar gesunde Wald. Frischer Schnee überdeckt die Wunden und nur die Anhäufung von Ästen lässt erahnen,
dass hier etwas nicht zu stimmen scheint.

Im kurzen Winter werden die Wunden des Waldsterbens durch den Schnee überdeckt.
Wie eine Decke kaschiert das Winterweiss. Der Unterschied zwischen blattleerem Winterwald und abgestorbenem Holz, ist in dieser Jahreszeit schwer auszumachen. Fällt der Starkniederschlag im Winter in Form nassen Schnees, besteht wiederum Gefahr für unseren Wald durch Schneebruch.

Morgennebel schmeichelt der Landschaft

Das UNESO-Biosphärenreservat Pfälzerwald steht vor einer schwierigen Zukunft. Wird es uns gelingen, das Tempo der Erderwärmung zu reduzieren sowie den Klimawandel und die Folgen für Umwelt und Natur aufzuhalten? Die ersten Schritte sind getan, der Weg wird aber lang und beschwerlich sein.