Die Resonanz zum ersten Teil dieser Reihe war groß, deshalb werde ich in dem heutigen Blogpost ein neues Bild vorstellen zum Thema Bildentstehung und Grundlagen der Landschaftsfotografie. Mein Plan an dem damaligen Nachmittag war, die Wüste um Namibias Swakopmund im goldenen Abendlicht zu fotografieren.
Als ich mich aufmachte, die 40 Minuten vom Ortszentrum zum geplanten Spot zu fahren war mir nicht klar, dass mich dort ein Sandsturm erwarten würde. Je mehr ich mich den Dünen näherte, umso mehr fegten die Sandvorhänge über die Landschaft. Macht das noch Sinn, fragte ich mich?
Meine Wetterquelle war der Meinung, der Wind würde im Laufe der kommenden Stunden nachlassen. Doch ich bin nun mal hier, einen zweiten Versuch wird es nicht geben können!
Im “sandsicheren” Auto entschließe ich mich, alles was versanden kann bleibt hier. Den LensCoat ziehe ich zum Schutz über die Kamera, einzig die Streulichtblende und der Objektivdeckel bleiben drauf, keine Filter, wozu auch. Denn der Motivkontrast ist nicht allzu hoch.
Der Wind ist wie ein Sandstrahlgebläse.
Nach einigen Metern in den Dünen habe ich mein Motiv gefunden. Mein Stativ drücke ich fest in den Sand. Dabei versuche ich schnell mit abgenommenem Objektivdeckel die Bildkomposition zu arrangieren. Danach setze ich selbigen wieder auf das Objektiv, um die Frontlinse vor dem Sandstrahl zu schützen.
Die Einstellungen
Erst jetzt werden ISO, Zeit und Blende kurz voreingestellt. Im Anschluss stelle ich ohne Deckel die korrekten Werte ein und setze meinen Fokus. Es ergeben sich für ein sauberes Live Histogramm ISO 100, f16, 1/100 bei einer Brennweite von 48mm.
Doch warum habe ich mich für diese Komposition und diese Verschlusszeit entschieden?
Das Licht war wunderbar weich, da der Sandsturm das noch harte Licht der Sonne wie ein großes Tuch weichzeichnete. Die Farben erinnern mich an weiches Wildleder.
Mein Vorhaben war, den an den Kanten der Dünen vom Wind hochgewehten Sand im Bild zu haben. Der Bogen von links unten zieht sich im Bild nach links oben, die Schattenkante an den Dünen und der Sandstrahl am Kamm befinden sich auf dem Schnittpunkt der Linien. Dem farblosen-und strukturlosen Himmel schenke ich im Bild wenig Anteil, er trägt nichts wesentliches zur Bildaussage bei, außer zur klaren Abtrennung der Wüste.
Hat euch der Artikel weitergeholfen oder habt ihr Anregungen und Wünsche, hinterlasst mir doch einen Kommentar.
Zum Abschluss habe ich für euch noch mehr Fotos von diesem späten Nachmittag in der Wüste Namibias.
Benny Dezember 6, 2019 - 3:21pm
Hallo Raik,
toll etwas von Deiner Herangehensweise zu erfahren und gleichzeitig eine unterhaltsame Geschichte zu lesen. Freu mich auf weiter Artikel, Lektionen und Geschichten von Dir.
Und Oberstdorf wird bestimmt deluxe 😉
Raik Dezember 8, 2019 - 8:57am
Benny, wir rocken das!